Mitarbeiter halten — so klappt’s!

Quelle: „Die Unternehmerin“ – Zeitschrift des Verbandes deutscher Unternehmerinnen, Ausgabe 1/2013

Jahresauftakt mit Podiumsgästen
Auf dem Podium im Kölner Rotonda Business Club Ende Januar saßen drei Frauen, die sich permanent mit dem Thema auseinandersetzen, wie man gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnt: Prof. Dr. rer. nat. Margot Ruschitzka von der Fachhochschule Köln, Fakultät für Fahrzeugsysteme und Produktion, Edda Peters von subreport, Verlag Schawe GmbH, und Brigitte Kasztan bei der Ford-Werke GmbH Diversity Managerin Ford of Europe/Ford of Germany. Nach der Begrüßung durch Martina Teichelmann übernahm Stefanie Lauterbach, Coach und Organisationsberaterin, die Moderation und stieg gleich ein mit der Frage: Was brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um sich in einem Unternehmen wohlzufühlen?

Kurz und präzise waren die Aussagen der drei Diskussionsteilnehmerinnen: „Anerkennung, Zugehörigkeitsgefühl und wirksam sein im eigenen Tun” – so formulierte Brigitte Kasztan die zentralen Faktoren und erntete die Zustimmung der anderen. Edda Peters erläuterte ihre Taktik, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Dauer nicht unbedingt dafür einzusetzen, wofür sie eingestellt wurden, denn: „Es kann sein, dass jemand nach einem Jahr ganz woanders tätig wird als zu Beginn, weil er sich dafür als besonders geeignet erwiesen hat.” Auf die Frage, warum so wenige Frauen in MINT-Berufe einsteigen, äußerte Professorin Ruschitzka die klare Meinung, dass mit der Heranführung von Mädchen an diese Fächer sehr früh angefangen werden müsse. Brigitte Kastzan unterstützte diese Haltung und ergänzte: „Es gibt wenige Vorbilder für Frauen in diesen Berufen auf der Leitungsebene – das kann man auch bei Ford sehen.” Edda Peters argumentierte gar: „Mädchen werden viel zu sehr in eine rosa Umgebung gesteckt.” Auf das Thema Diversity angesprochen, erzählte Margot Ruschitzka vom Beispiel einer Frau, die durch die Zusammenarbeit zwischen der Fachhochschule und einem Automobilunternehmen ihre Fähigkeiten ganz speziell ausrichten konnte, sodass Unter-nehmen und Mitarbeiterin profitierten. Brigitte Kasztan wies darauf hin, dass Unternehmen es in der eigenen Hand haben, indem sie deutlich machen, welches Verhalten erwünscht ist und dass die Akzeptanz der Vielfalt auch trainiert werden kann. Edda Peters berichtete von der Einrichtung einer „Krabbelstube”, in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Kinder bringen können und von dem Gebetsraum für Andersgläubige in ihrer Firma.

Nach diesen spannenden Austausch von Beispielen, Ideen und Erklärungen bezog die Moderatorin das Publikum mit ein. Die 50 anwesenden Gäste bekamen Gelegenheit, sich in Zweiergesprächen über das Gehörte auszutauschen und auf Zetteln eigene Fragen und Ideen zu notieren. Währenddessen ging Stefanie Lauterbach durch die Reihen und befragte die Diskutierenden dazu, was ihnen so gerade durch die Köpfe ging. Ein gelungener Start, passend zum diesjährigen VdU-Motto: „Mit den besten Köpfen Erfolg sichern”.